The Birth of Freestyle Wrestling in Europe and America – The Wrestling Style of German Gymnastic Society.
Dear Friends,
about a couple of months ago I presented my article called “Pro Wrestling in Munich, 1840s”, today in continuation of this theme, I am happy to share with you the original 1840s rules of German freestyle wrestling (Ringen, aka Kür-Ringen) as practiced by the members of the German Gymnastic Societies, aka GGS (Turnvereins, Turners) in Munich, Kingdom of Bavaria.
The rules appeared in Chapter XIII “Ringen” (Pages 34-36) of the 1849 book called “Turn Regeln nebst Ordnungs” by the GGS instructor named Anton Scheibmaier (1818-1893). According to these rules the GGS wrestling allowed any fair hold of any part of the body and to win the match the wrestler had to pin his adversary to the ground (Festhalten) i.e. restrain him from any movement, and hold him in that immovable position on his back underneath himself until the latter gives up from exhaustion being unable to reverse his locked supine position. The Festhalten conditions of the wrestling game assumed a prolonged struggle on the ground.
The definitions of the GGS wrestling terms such as Kür-Ringen mit freigegebenem Griff and Festhalten are given in the chapter “Ringen”, Pages 338-340 of the 1847 book by Adolf Spieß called “Turnbuch für Schulen: als Anleitung für den Turnunterricht durch die Lehrer der Schulen”, Volume 1. Besides the freestyle wrestling terms in that chapter there also is given a description of the old Germanic Back-Hold trial of strength, an exercise in which tripping wasn’t allowed.
“- Der Ringplaß für unsere Schüler ist ein viereckigter oder runder, mit dünnem Sande einen halben Fuß hoch bedeckter Raum und muß stets von Steinen und andern Hindernissen rein gehalten werden.
- Ningen mit halbem Griff, wobei der eine Arm über dem einen, der andere unter dem andern Arme des Gegners liegt und die Hände sich hinter dem Rücken desselben ohne Vers schränkung der Finger fassen. Die Gegner stehen in einer Schrittstellung mit vorgebeugtem Leibe ; der Kampf endet, sobald Einer der Gegner zum Liegen auf dem Rücken ge bracht ist.
- Ringen mit freigegebenem Griff, wobei auch das Erfassen der Beine des Gegners gestattet werden kann, ein Ringer dem Andern den besseren Griff abzugewinnen hat.
- Ringen, wobei das Festhalten des zum Liegen gebrachten Gegners den Kampf entscheidet, bis dieser sich für besiegt erklärt .
- Ringen in den vorausgenannten Weisen, wobei auch die Beine in mannigfaltiger Weise, .B. durch Beinunterstellen, Ziehen, Schieben und Umschlingen die oberen Glieder in ihrer Thätigkeit unterstüßen.”
The GGS Ringen was strictly based on the historical folkstyle wrestling traditions of the Germanic people, which according to Pietro Monti (1457-1509) a self-defense master and educator from Milan, Italy were described as follows: “They (Germanic people) commonly grab the legs with their hands,” “They consider all things permissible in order to overcome the opponent,” ”They also wrestle with their feet and hands on the ground like quadrupeds.” Notably, a variation of the most popular Medieval European wrestling theme “Jacob wrestling with the Angel”, the 1548 engraving by the German artist called Augustin Hirschvogel (1503-1553) of Nuremberg (Franconia, Germany) shows the two antagonists grappling on the ground for the victory after the “Germanic Fashion”, which was the above mentioned Festhalten pinfall. Not only this visualization of the famous Biblical wrestling contest perfectly matches the Monti’s description of the Germanic wrestling traditions, but it also significantly differs from all other contemporary depictions of the same theme made everywhere else in Western Europe and in Britain on which the two rivals are always shown facing each other in a standing upright wrestling combat.
Please see below the detailed explanation (in German language) of Festhalten wrestling techniques as appeared in “Lehr- und Handbuch der deutschen Turnkunst” (1860) by W. Lübeck.
“Das Festhalten eines Liegenden. Der Haltende muß die Arme des auf dem Rücken Liegenden auszubreiten suchen, wobei er ent weder Leib auf Leib liegt und mit den Beinen die des Gegners zu fassen strebt, oder so, das er dabei quer – rechtwinklig – über der Brust des Gegners liegt – während die Hände die Arme ausbreiten. Der Liegende muß hingegen. Das Aufkommen versuchen, indem er danach strebt, sich auf den Bauch zu wenden, wodurch er, die Hände und Beine aufstemmend, sich leicht seines Gegners entledigen kann, der dies wieder durch rückw. Ueberwerfen zu hindern sucht. Das Festhalten kann auch von zwei Schwächeren gegen Einen , versucht werden, wobei der eine über der Brust liegend die Arme und der Andere die Beine festzuhalten suchen muß.”
In his “Katechismus der Turnkunst” (1879) Moritz Kloss thus describes the two ways of winning wrestling matches (depending on the mutual agreement between the wrestlers): 1) Niederlegen/Niederwerfen which is throwing (with or without the attacker falling himself) opponent down to the ground from a standing position onto his back (shoulders, hips, buttocks, i.e. whether he landed “sitting” or “lying” he is considered defeated), and 2) Festhalten (previously explained GGS pinfall) and how to escape from being pinned: “Niederlegen des Gegners aus dem Stande, oder nachdem man ihn gehoben hat. Festhalten eines Liegenden am Boden und das Aufkommen aus dem Liegen.”
In 1867, the GGS wrestling manuals were printed in Great Britain. The wrestling portion of the manual under the name of “Loose Wrestling”/”Catch-as-catch-can” was presented by Mr. Schweizer, the GGS wrestling instructor. In 1866, the National Olympian Association (NOA) of Great Britain had a Great Gymnastic Gathering at Crystal Palace, London. Wrestling was represented by two styles, the Cumberland and Westmorland Back-Hold and the Catch-as-catch-can as practiced by the athletes of GGS.
The best English amateur wrestlers of 1890s-early 1900s were The Gruhn Brothers of GGS, London called Ferdinand (5-time Heavyweight English champion in 1897-1901) and Ernst (4-time Light-weight English champion in 1898, 1900, 1901, 1902 and middleweight champion in 1900). Around that time the GGS style of wrestling was taught in all Turners all around the Europe.
Since the 1870s freestyle wrestling of GGS was introduced in the United States and by the early 1890s it has reached the peak of its popularity. Many of the top American amateur and pro wrestlers from the 1890s and early 1900s were trained in local Turners gyms. Among them 2-time Olympic Gold Medal Winner (1904, 1908) George Mehnert (1881-1948). Here in America the GGS freestyle wrestling was known under the common name of “catch as catch can wrestling”.
The rules of the GGS Catch as catch can (in German language) as practiced in the USA to follow below. According to these rules two shoulders touching the ground at the same time constituted a fall, any kind of such falls to count whether the fall was caused by a momentum (flying and rolling falls) or by a slow action (pinning falls). The evolution of historical German Festhalten pinfall into a modern wrestling touch-fall was caused by the desire of the amateur sports organizations to shorten the overall length of the wrestling matches, which under the former conditions could last for a really long time.
FESTORDNUNG DES NORDAMERIKANISCHEN TURNERBUNDES AUF GRUND DER BESCHLÜSSE DER ZWANZIGSTEN TAGSATZUNG IM AUFTRAGE DES
BUNDESVORORTS NEUBEARBEITET UND ERWEITERT VON ROBERT NIX
INDIANAPOLIS. Druck der Hottenbeck Prefs 1903. Pages 53-54
119. Ringen.
a) Die Ringer werden von den Kampfrichtern dem Gewichte
nach in drei Gruppen eingeteilt :
Erste Gruppe Unter 135 Pfund (61.2 Kilo).
Zweite Gruppe 135 bis 158 Pfund.
Dritte Gruppe 158 Pfund (71.7 Kilo) und darüber.
• b) Auf dem Festplatze muss eine zuverlässige Wage vor-
handen sein.
c) Für jede Gruppe muss für je 20 angemeldete Ringer ein
Ringplatz zur Verfügung stehen. Das Ringen findet auf
Matratzen statt, die 16 Fuss (4.9 m) lang und ebensobreit sind.
Zehn Fuss ausserhalb des ganzen Ringplatzes muss sich eine
starke, niedere Umzäunung befinden.
d) Bei jedem Ringplatze fungieren drei Kampfrichter. Zwei
derselben beurteilen und entscheiden den Kampf ; der dritte
Richter führt die Listen und überwacht die Dauer des Kampfes.
e) In jeder Gruppe werden die Gegner durch das Los gepaart
und numeriert. Nachdem alle Paare einen Gang beendet haben,
treten die Besiegten zu einem weiteren Gange an. Die übrig-
bleibenden Ringer werden dann wieder den Nummern nach ge-
paart und ringen weiter, wie oben angedeutet, bis ein endgültiges
Resultat erzielt wird. Bei ungerader Zahl der Ringer sollen
die Richter durch das Los einen der Besiegten des vorherigen
Ganges zum Kampfe mit dem Übriggebliebenen bestimmen.
Sollte dieser Ersatzmann den Sieg davontragen, so ist er da-
durch zur weiteren Teilnahme am Ringen berechtigt.
f) Das Ringen ist ein sogenanntes freies Ringen (catch as
catch can, two points down). Würggriff, Stossen mit der Faust,
Arm-, Finger- und Fussverdrehen und Grifffassen an den Klei-
dern sind verboten und haben nach erfolgter Warnung durch die
Richter Ausschluss vom Wettkampf zur Folge.
Spezialvolksturnen.
g) Ein Schwungwurf (flying fall) vom Stand auf dem Ring-
platz zum Liegen ausserhalb desselben gilt ; doch ist ein Ringen
ausserhalb des Ringplatzes nicht erlaubt. Ringer, welche die
Grenzen des Übungsplatzes überschreiten, müssen auf Geheiss
der Kampfrichter den Gang in der' Mitte desselben wieder auf-
nehmen.
h) Die Kampfrichter sollen sich vor dem Ringen über uner-
laubte Griffe und andere Einzelheiten verständigen.
i) Besiegt ist, wer mit beiden Schultern gleichzeitig den
Boden berührt, gleichviel, ob mit Schwung oder infolge langsamer Gewalt.
j) Ein Gang soll nicht länger als 15 Minuten dauern. Wird
innerhalb dieses Zeitraums ein Sieg im Sinne der Regel i nicht
errungen, so gilt der Ringer, der am meisten angegriffen hat, als
Sieger.
k) Für jeden Sieg wird dem Sieger ein Punkt notiert« Die
Punkte werden zum Schluss zusammengezählt. Sollten dann
die letzten zwei Ringer die gleiche Punktzahl haben, so müssen
dieselben zu einem weiteren Gange antreten, von dessen Ergeb-
nis die Zuerkennung des ersten Ranges abhängt. (Vgl. § 117, a. )
l) In jeder Gruppe sind drei Preise ausgesetzt; sollten sich
jedoch in einer Gruppe weniger als 4 Paare beteiligen, so werden
höchstens zwei Preise erteilt. Jeder erste Preis besteht in einem
Diplom mit Kranz ; die anderen Preise sind Diplome.
Cover Page: Engraving, German Wrestling (Ringen) from the “Gymnastics for Youth” (1793) by Johann Christoph Friedrich GutsMuths (1759-1839).
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